500 Jahre St. Sebastianus Schützenbruderschaft Wesseling vor 1518 e.V.
Mit großer Freude und Stolz blicken wir auf das Jubiläum des 500-jährige Bestehens unserer St. Sebastianus Schützenbruderschaft Wesseling vor 1518 e.V. Wir alle wissen, die Zukunft wird anders aussehen als die vergangenen fünf Jahrhunderte. Hierauf gilt es sich einzurichten.
Das heißt, wir gehen über in eine neue Zukunft, dabei sind wir gut gerüstet mit den großen Erfahrungen der vergangenen 500 Jahre. Dennoch sollte aber all das in die Zukunft übernommen werden, was uns in der Vergangenheit geholfen, genützt und gestützt hat, eine geachtete und beachtete Bruderschaft zu sein.
Die Anfänge der Geschichte unserer Bruderschaft lassen sich bis ins Jahr 1518 nachweisen.
In einer Aufzeichnung des Küsters Wienand von Wesseling heißt es: Anno 1518 ob Sent Blasius Tach haint die Brodermeister unserer lieben Frauen ond Sent Germanus ond die Brodermeister Sent Sebastianus ond die ganze Gemeine etzlich Land verkaufft, dat die zwe Broderschaften gegöven….es bestand demnach sicherlich eine etablierte Bruderschaft.
Es ist sicher, dass Schützen aus Weßlingen an dem großen Schießspiel teilnahmen, das 1581 auf dem Neumarkt zu Köln stattfand. In den Wirren des 30jährigen Krieges von 1618-1648 geriet unsere Bruderschaft in Vergessenheit.
Im Kirchenregister von 1679 finden wir von Pfarrer Johannes Dor den Eintrag: Bruderschaft unter dem Schutze des Mitpatrons St. Sebastian, die 1679 mit apostolischer Erlaubnis wie aus drei Bullen und Breven hervorgeht und mit vollkommenen Ablassen versehen in der Wesselinger Pfarrkirche wieder hergestellt oder vielmehr von Neuem errichtet wurde. Am 19. Januar 1682 übertrug Pator Grapolius die aus dem Kloster Sion gestifteten Reliquien des hl. Sebastianus in unsere Pfarrkirche St. Germanus. War die Bruderschaft bisher nur männlichen Mitgliedern vorbehalten, führt ein Verzeichnis gegen Ende des 17. Jahrhunderts an Mitgliedern 82 Männer, 85 Frauen, 14 Junggesellen und 28 Jungfrauen auf. Unter Ihnen viele bekannte Persönlichkeiten aus Brühl, Köln und Bonn. Auch wurde in dieser Zeit dem Schutzpatron St. Sebastianus in der Kirche ein Altar geweiht. 1789 erfolgte ein generelles Verbot der Schützengilden durch die französische Revolutionsarmee. Im Jahr 1819 künden 36 Artikel von der Reorganisation unserer Bruderschaft. Carl Joseph Hirter, „Secretair“ der Schützen schrieb sie correkt ins Hauptbuch ein, um es der Nachkommenschaft sauber zu erhalten.
Die Königskette war seit je her das äußere Würdezeichen, ein Kleinod und kostbarster Besitz der Schützengesellschaft. Mit jeder vom neuen König gestifteten Plakette aus reinem Silber, in früheren Jahren auch reich verziert, gewann sie an ideellem Wert. Das noch erhaltene Königssilber von 1858 bis 1935 schließt 57 solcher Plaketten ein. Die derzeitige Königskette wurde 1965 von Schützenbruder Dr. Christian Breuer gestiftet. Christian Breuer war auch erster König nach dem zweiten Weltkrieg –mit der Armbrust geschossen! Die Armbrust besitzen wir auch noch. Eine noch erhaltene Fahne aus dem Jahr 1886 wird wie ein Schatz gehütet und gepflegt.
Die Wesselinger Bruderschaft konnte auch über eigene Schießplätze verfügen, noch heute weisen Pfeilstraße und Bogenstraße darauf hin. Doch mussten die Schützen aus Sicherheitsgründen der Köln-Bonner-Eisenbahn weichen (um 1900) und später weil der nächste Schießplatz für den Wohnungsbau benötigt wurde (um 1950).
Heute ist die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Wesseling freundschaftlich dem Bezirksverband Brühl angeschlossen und Mitglied im Bund der historischen Deutschen Schützenbruderschaften.
In jeder Gemeinschaft gibt es Menschen, die für ihre Ideale und eben für diese Gemeinschaft ungezählte Stunden in aller Stille opfern, sie erwarten weder Dank noch Entschädigung. Könnte eine Bruderschaft existieren ohne diese stillen Idealisten? An dieser Stelle ihnen allen herzlichen Dank. In Geiste dieser Zusammengehörigkeit können wir nun in diesem Jahr alle gemeinsam stolz unser 500jähriges Jubiläum feiern.